Inari -Kami

An meinem letzten Tag in Tokyo, bevor ich morgen nach Hachijojima fliegen werde, plane ich den Hie Schrein zu besuchen. Hier gibt es einen kleinen Ableger des Fushimi-Inari-Taisha-Schrein in Kyoto.

Aber zuerst gibt es einen Kaffee und diesmal nicht bei Doutor.

Die göttliche Füchsin

Inari ist im japanischen Shinto-Glauben Göttin und Gott zugleich und ist zuständig für die Nahrung im Allgemeinen und den Reis im Besonderen. In den Mythen ist sie die Erntegöttin, die sich den Menschen in Gestalt einer Füchsin zeigt.

Es heißt, dass Frauen, die sie sehen oder Männer, die mit ihr schlafen, von ihr mit einer reichen Reisernte belohnt werden.

Inari ist eine Gestaltwandlerin.

Sie ist sowohl weiblich wie auch männlich, kann die Gestalt des Fuchses annehmen oder sich aber auch in eine Spinne verwandeln, um Böse zu bestrafen. Bei einer Gelegenheit erschien Inari beispielsweise einem niederträchtigen Mann als riesige Spinne, um ihm eine Lektion zu erteilen.

Die Gottheit erscheint oft auch als alter Mann, der einen Sack Reis trägt und in dessen Gefolge zwei Füchse sind. Inaris Füchse oder vielmehr Füchsinnen („Kitsune“) sind von reinweißer Farbe und sind Begleiterin und Botin der Göttin.

Inari wird genauso verehrt wie gefürchtet. Beschreibungen von ihr reichen von einer gütigen Fuchs-Gottheit bis hin zu einem furchterregenden Fuchs-Kami, der Menschen frisst. Dieser Wandel im Charakter zeigt den Menschen, dass es auch für sie viele Ausdrucksformen des Seins geben kann und eine Veränderung jederzeit möglich ist.

Das andere Geschlecht verstehen

Es kann sein, dass einst zwei verschiedene Gottheiten Inari existierten – ein männlicher Gott des Reises sowie eine weibliche und eher allgemeine Göttin der Nahrung und der Fruchtbarkeit (Uke-Mochi-No-Kami). Mit der Zeit wurden beide zu einer Einheit, die aber weiter sowohl männlich oder weiblich dargestellt wurde.

Die Priestergeweihten von Inari sind Männer und Frauen, zu deren Ausbildung es gehört, das jeweils andere Geschlecht verstehen zu lernen. Ihre heilige Zahl ist die 2.

Auf der japanischen Insel Kyūshū beginnt sieben bis fünf Tage vor dem November-Vollmond ein Fest mit Gebeten für Inari.

Quelle: https://artedea.net/inari-gottliche-fuchsin/

Und immerhin, heute ist November, es ist Vollmond und es ist sogar totale Mondfinsternis, wie ich heute Abend feststellen darf. Aber erst einmal zurück zum heutigen Nachmittag.

Dieser Schrein beruhigt etwas meine Gedanken, denn ich habe noch immer kein negative Ergebnis per Mail von meinem gestrigen Test bekommen.

Ich muss zugeben, diese Testerei ist eine Herausforderung für mich in den Punkten Geduld, Kontrolle und Vertrauen. O⁠:⁠-⁠)

Aber gerade als ich den Schrein verlassen habe, kommt die Mail und ich kann mich ganz entspannen.

Zur Belohnung entscheide ich mich Sushi essen zu gehen.

Sushi in Deutschland kann ja schon lecker sein, aber in Japan….

Ich betrete ein Lokal, suche mir eine gemischte Platte heraus und freue mich am Nachbartisch deutsche Stimmen zu hören.

Frisch gestärkt mache ich noch einen Schlenker nach Shinjuku und komme auf dem Weg dahin noch einmal bei Inari-Kami vorbei – dem  Toyokawa Inari Betsuin.

Später in Shinjuku angekommen ist mir nicht mehr nach so viel Trubel. Ich fahre weiter zu meiner Unterkunft und ruhe mich für meinen letzten Abend aus.

Ich freue mich auf Hachijojima und Aogashima und hoffe, dass ich dort meinen Aktionismus noch etwas mehr gebremst bekomme und in den Ruhemodus finde.

In Tokyo ist das Reizangebot schon sehr hoch.