Der erste Reise Tag steht unter dem Motto: Erfülle die Voraussetzungen um nach Japan einreisen zu dürfen.
Konkret bedeutet dies, einen negativen Corona PCR Test, welcher nicht älter als 72 Stunden sein darf, beim Check-in vorzulegen.
Also habe ich einen Tag vor meiner Abreise in Frankfurt ein Testzentrum gefunden, welches meinen gesundheitlichen Zustand auch auf dem notwendigen original japanischen Formular bescheinigt.
Der Test ist schnell gemacht und dann nutze ich die lange Zeit des Wartens bis mir das Ergebnis übermittelt wird, in dem ich mich durch die Stadt treiben lasse.
Eine Vielzahl unterschiedlicher Energien und Stimmungen begegnet mir. Das Bahnhofsviertel ist in den frühen Morgenstunden kaum zu ertragen. Auf den Stühlen irgendwelcher Cafés, welche noch geschlossen haben, schlafen ohnmächtig Menschen. Andere liegen Blut überströmt vor Schaufenstern, aber niemand guckt heraus.
Mich führt der Weg durch Fußgängerzonen und plötzlich spielt es keine Rolle mehr, ob ich mich in Frankfurt, Karlsruhe, Mannheim oder sonst wo befinde.
Alles sieht gleich aus, die immer gleichen Verkaufs- und Restaurantketten langweilen und spülen gleichzeitig alte Erinnerungen ins Bewusstsein.
Ich setze mich an das Ufer des Main und beobachte die Joggerparade. Manche sehen recht fröhlich und entspannt aus, viele gehen über ihre Leistungsgrenze hinweg, als wenn hinter ihnen jemand mit einer Peitsche laufen würde.
Ich genieße die sportliche Ruhe und das fließende Wasser tut mir gut.
Als ich am Dom vorbei in die Altstadt gehe, wird Frankfurt friedlich. Die Sonne kommt durch die grauen Wolken und wärmt mein Gesicht. Musik erschallt durch die Gassen, die Farben werden bunter und ich bekomme eine Mail, in der mir für mein Vertrauen gedankt wird und gleichzeitig um mein Verständnis gebeten wird, dass sich das Testergebnis verspäten wird.
Ich spüre wie meine Nerven gespannt werden, wie beim stimmen einer Geige. Passe ich nicht auf und drehe zu weit, fliegen mit die Saiten um die Ohren.
1,5 Stunden später habe ich schriftlich, dass ich gesund bin, ich lade alle Dokumente in meine mySOS App und begebe mich wieder zum Bahnhof um zu meiner Unterkunft zu fahren.
Die abenteuerliche Inszenierung meines Tages geht allerdings weiter.
Die Deutsche Bahn repariert ihre Gleise. Alle S-Bahnen und Züge die mich meinem Bett näher bringen sollen fallen aus, ich finde mich in Straßenbahnen und mit Eintracht Fans vollgestopften Bussen wieder.
Ich komme mir etwas vor wie Super Mario. Ich laufe unentwegt vorwärts, aus dem Nichts tauchen Hindernisse auf, die ich allerdings mit einem einfachen Hops überspringe.
Level 1 ist geschafft und ich bin gespannt welche Abenteuer Level 2 morgen für mich bereit halten wird.