Auftritt der Erste

Gymnastik im Park hin oder her, es wird unweigerlich 14 Uhr werden und wir besteigen einen modernen Nissan, in welchem im Armaturenbrett und hinten von der Decke, jeweils eine Flachbildschrim uns mit dem aktuellen nervigen Fernsehprogramm Japans beschallt. Nebenher stelle ich mir die Frage, was mich gerittten hat, im Ursprungsland des japanischen Trommelns bei einem und morgen dem zweiten Auftritt mitmachen zu wollen. Es gibt kein Zurück mehr.

Kurze Zeit später kommen wir im Fujimi Park an und es beginnt das Ausladen der Taikos aus Yuji-Sans Bus. Als alle Trommeln ihren Platz auf dem Gehweg gefunden haben, beginnt die Schlepperei der großen Taikos und der vielen Ständer zum Auftrittsort. Diese Prozedur haben wir nun jeden Tag gemacht. Auch in den Proberaum müssen die Trommeln jeweils 2 Treppen hinab und später wieder herauf getragen werden. Da es sich bei den Taikos nicht nur um so kleine, wie in meinem Dojo handelt, vermute ich, dass ein Teil meines Muskelkaters von diesem täglichen Taikotransport kommt.

Bei dem Fest im Park handelt es sich um eine jährlichr stattfindende Veranstaltung bei welcher regionale Produkte präsentiert werden. Eine Mischung zwischen Bauernmarkt und badischer Kilwi

Kurz vorm Auftritt werden nocheinmal alle Okedos nachgespannt und dann schlüpfen wir in unsere Auftrittskleider.

Die Trommeln werden auf ihre Positionen geschoben. Da mir diese Abläufe noch fremd sind, stehe ich ein wenig verloren in der gGegend rum. Bei den ersten beiden Stücken habe ich noch Pause, die letzten beiden Stücke werden Beat und Sakura No Mai sein, beide aus Yujis Feder. Bei Beat sollte ich auf meine Bewegungen achten, an einer Stelle darf ich keine Triolen schlagen, sondern 16tel Wirbler, beim Okedo Part versemmel ich hoffentlich die improvisierten Soloblöcke nicht und komme rechtzeitig in der schwierigsten Part. Hier wird die Okedo in rasendem Tempo auf beiden Seiten geschlagen, hoffentlich entwickelt sich das Tempo nicht zu schnell.

Die Taikotrommler unter Euch wissen, dass sind viel zu viele Gedanken, welche mir im Kopf herum schwirren, potenzielle Gefahr sich gerade deshalb zu verspielen und so wird es natürlich auch kommen, genau an diesen Stellen. Der Wahnsinn nimmt seinen Lauf und das Konzert ein gutes Ende, trotz der Patzer.

Danach darauf achten sich tief genug zu verbeugen und die Schlepperei der Trommeln, diesmal zurück zum Auto beginnt von vorn. Yuji-San ist es wichtig das dabei alle helfen und bis zum Ende auch da bleiben. Der Taikotransport mit der ganzen Gruppe bekommtt somit die gleiche wichtige Bedeutung, wie das Trommeln selbst.

Morgen um 13 Uhr geht es wieder los, da fährt der Bus vor, und mit einem Sei No oder Washoi werden die Taikos ihren Platz auf der großen Bühne finden.