Japan 2017

27.10.2017

Im Flugzeug,
Vor meinem Fenster schwebt eine Wespe,
Einen Moment später auf 10000m Höhe, es ist immer wieder beeindruckend,
Im Verhältnis sind wir alle so klein.

Nach einem Nerven aufreibenden Flug, der Nachricht, dass die 24h Hachijotaiko Challenge, wegen des Taifun der auf die Insel zusteuert, abgesagt ist, ich mich dennoch entschließe auf die Insel zu fliegen, bin ich gut gelandet und Yoshio-San empfängt mich herzlich am Flughafen, fährt mich zu meiner Unterkunft und holt mich später zum wöchentlichen Treffen von Yosarekai ab.

Bevor es los geht werden Bier, Schnaps und verschiedene Leckereien auf den Tisch gestellt, die Taiko aufgebaut und „Kanpai“.
Es wird gemeinsam gegessen und getrunken, wenn zwei Personen Lust haben die Taiko zuschlagen, steigen sie auf das Podest. Auch ich muss natürlich ran und werde anerkennend gelobt. „Sugoi“
Das Wichtigste: Augen zu, auf den Grundrhythmus hören und ihn fühlen, den Augenblick wahrnehmen, keine feste Form sein, nicht auf die Trommel schauen und viel Alkohol. Je mehr desto besser.
Ich bin erstaunt, wie schnell ich voll akzeptiert bin, wie man sich sehr viel Mühe gibt, mir trotz der sprachlichen Hindernisse die wichtigsten Inhalte zu vermitteln. Am Ende des Tages folgt noch die Einladung für den nächsten Abend.

28.10.2017

Aufstieg auf den Mount Hachijo Fuji.
Dieser Berg im westlichen Teil der Insel Hachijojima ist mit einer Höhe von 854 m über dem Meeresspiegel der höchste Gipfel der Tokyo-Inselgruppe. Es wird angenommen, dass er bei einem Vulkanausbruch im Meer vor etwa 10000 Jahren entstanden ist.

29.10.2017

八丈島歴史民俗資料館
Besuch des historischen Volksmuseums auf Hachijo-jima.
Sehr nette und um mich besorgte Menschen. Es ist heute regnerisch und sehr stürmisch. Die Auswirkungen des Taifun.

Am Abend bin ich zu Gast bei der Kamogawa Assoziation. Das Hachimaki sitzt nicht gut ? aber es war ein sehr freundlicher Empfang.
Vielen, vielen Dank dafür!

30.10.2017

Der Tag geht erst mit einer kleinen Panne los, da ich den Busfahrplan nicht checke, bekomme dann aber wie durch Zauberhand einen Reiseführer und habe einen wundervollen Tag. Wir besichtigen zusammen fast die kompletten Sehenswürdigkeiten der Insel.

31.10.2017

Hachijo-jima ist ohne motorisiertes Fortbewegungsmittel nicht ganz einfach. Die Insel ist zwar nicht groß, aber die Höhenunterschiede nicht zu verachten. Da ich das Busfahren zum zweiten Male vercheckt habe, was aber an einem wohl nicht aktuellen Fahrplan liegt, habe ich mich heute zu Fuß aufgemacht den Mihara-yama im Südosten der Insel zu überqueren. Ein großes Vorhaben, wie sich mit der Zeit herausstellt. Meine Unterkunft liegt etwa 20 m ü. NHN. Nach 12 Kilometern Aufstieg erreiche ich ca. 650 m ü. NHN und dann geht es wieder ca. 6 Kilometer Berg ab. Die Hinweisschilder zum Karataki Wasserfall sehe ich zu spät, also noch einmal zwei Kilometer Berg auf und wieder zurück bis ich den Inselteil Kashitate erreiche. Etwas schlapp erreiche ich das Kashitate Onsen Mae und werde mir für 300¥ ein heißes 46°C Bad gönnen. Open Air mit Blick in die Wälder.

01.11.2017

Der heutige Tag begann regnerisch und da ich am Nachmittag ein Treffen mit Herr Kiyoshi Kikuchi habe, der eine besondere Art hat, die japanische Taiko sanft und weich zu schlagen, beschränke ich mich auf ein paar Streifzüge durch die Straßen der näheren Umgebung.
Schauen wir der Realität ins Gesicht. Nicht alles in Japan ist zauberhaft. Oft bin ich erschrocken vom Zerfall verschiedene Dinge. Hachijo-jima ist eine zauberhafte Insel und ich werde sobald wie möglich wieder hier her reisen, dennoch scheinen die touristischen Hochzeiten irgendwie der Vergangenheit anzugehören.


Ein Dank an alle liebe Menschen hier auf Hachijo-jima, die mir versuchen, trotz der sprachlichen Schwierigkeiten, immer wieder ihr Bild des traditionellen Hachijo Taiko zu vermitteln.
Wenn ich euch richtig verstanden habe, lernt man Hachijo Taiko nicht in einem Klassenzimmer. Alles was schnell, laut und kraftvoll ist, ist modernes Taiko und die Gruppen versuchen sich gegenseitig zu übertrumpfen in Kraft, Lautstärke und Geschwindigkeit. Das ursprüngliche Hachijo ist sanft und weich. Es ist Musik. Man sollte am Klang der Taiko erkennen, wer sie gerade schlägt. Man sitzt in Gemeinschaft zusammen, genießt den Feierabend. Die Lieder und Tänze spiegeln das alltägliche Leben wieder. Diese Lebensfreude an der Taiko gelingt nur, wenn man sie Absichtslos schlägt, einfach nur weil man zusammen Spaß haben will.

O3.11.2017

Der gestrige Tag ist leider etwas sehr ins Wasser gefallen. Nachdem ich es im dritten Anlauf geschafft habe mit dem Bus an das andere Ende der Insel zu fahren, konnte ich noch ein paar Minuten den Ausblick auf den Pazifik genießen. Danach rückte die Regenwand immer näher und überschüttete mich kontinuierlich.
Ich stapfte also im Regen zurück, nahm den nächsten Bus zurück und beschloss den Nachmittag im Onsen ausklingen zu lassen.
Am Abend genoss ich wieder die Gastfreundschaft von Yosarekai. Es wurde die Taiko geschlagen, auch die Tischkante, gegessen und getrunken. ?

04.11.2017

Auf Wiedersehen Hachijo-jima, willkommen Tokyo.…